03.09. - 24.09.2020
BauSchau Düsseldorf, Brehmstraße 41
Durch das Schaufenster einsehbar. Termine nach Vereinbarung per E-Mail
ZU GAST-Künstlergespräch von Anne-Katrin Puchner und Wilko Austermann auf unserem neuen YouTube-Kanal.
“Mich interessiert schon sehr lange die Bewegung. Angefangen bei meiner Tanzausbildung in Sevilla, über meine Motoren-betriebenen Installationen während meines Studiums an der Kunstakademie bis hin zu gesellschaftlichen Wandlungen, die ich als Kulturwissenschaftlerin und aktuell als Konsumforscherin untersuche. Und alle diese Forschungen münden in meine künstlerische Arbeit: Es ist der Wandel, der mich interessiert.
Dieses ‘Sehen ́, dieses Verwandeln zu beobachten, wird heute immer wichtiger – In einer Gesellschaft, die überschüttet wird mit Bildern und Informationen — eine Gesellschaft, in der unsere Götter und Leit-Bilder abhanden gekommen sind. Somit müssen wir oft selbst Orientierung finden. Viele Phänomene, insbesondere unsere Konsumartikel sind so geschlossen, dass es schwer fällt damit zu experimentieren. Kunst kann neue Erfahrungen und damit neue Wege aufzeigen und das Bewusstsein schärfen.
Wachsam sehen heißt: auseinandernehmen, umdrehen und wieder zusammenfügen, drehen, wenden, durchkauen, verwerfen und neu starten und v.a. auch: abseits schauen, neben den eingefahrenen Wegen. So entstehen völlig neue Momente, neue Eindrücke und dadurch auch neue Wirklichkeiten.
Durch diesen Ansatz kam ich ganz selbstverständlich zur Collage — egal ob in der Fläche oder im Raum oder zwischen Fläche und Raum. Meine Formen verändern sich beim Abschreiten im Raum. Sie ‘wandeln´ sich. Es entstehen immer neue Flächen und Formen — anders als bei einer geschlossenen Form, die man immer als Ganzes im Kopf mitdenkt — egal auf welcher Seite man sich befindet.
Wie entstehen meine Collagen? Ich zeichne und klebe, modelliere und baue. Vorlagen sind Erinnerungen und Bilder aus Zeitschriften oder auch Randprodukte, oft Abfallprodukte aus dem Dunstkreis des Konsums. Ich schneide auseinander und verbinde neu. Immer wieder, Schicht für Schicht. Was ich zeige sind eingefrorene Momente, eingerahmt, installiert oder in Bronze gegossen — Arbeiten, die wieder in Neue münden können.”
Gefördert durch
Eröffnungsabend