Die Titel der jüngs­ten Aus­stel­lun­gen von Max Frin­trop ver­ra­ten viel über zwei zen­tra­le The­men, die sich wie ein roter Faden durch sein höchst kon­se­quen­tes Werk zie­hen: „Figur­pro­ble­me“ und „Space is the Place“. Mit sei­nen Bil­dern, Objek­ten und raum­grei­fen­den Instal­la­tio­nen erforscht der Künst­ler, der Male­rei bei Albert Oeh­len an der Kunst­aka­de­mie Düs­sel­dorf stu­dier­te, unse­re Wahr­neh­mung vom Raum, die durch die geo­me­tri­schen For­men, durch ihre Posi­tio­nie­rung im und ihre Inter­ak­ti­on mit dem Raum beein­flusst wird. Sind doch die drei Dimen­sio­nen eines Rau­mes – ob real oder sug­ge­riert – nur durch die stän­di­ge Ver­än­de­rung der eige­nen Posi­ti­on in Rela­ti­on zu allen ande­ren For­men und Objek­ten über­haupt wahrnehmbar.

Frin­trops Bil­der und Objek­te sind expres­siv und kon­struk­tiv zugleich, wobei das kal­te, fast mini­ma­lis­ti­sche Moment durch den war­men, ges­tisch-male­ri­schen Farb­auf­trag gebro­chen wird. Aus­drucks­star­ke geo­me­tri­sche For­men prä­gen sei­ne Wer­ke, die wie­der­um abs­trak­te Struk­tu­ren bil­den. Der den Arbei­ten inne­woh­nen­de Rhyth­mus zeugt von einer erfri­schen­den Spon­ta­nei­tät, einer tief­grün­di­gen Kon­zen­tra­ti­on und von der spür­ba­ren Freu­de des Künst­lers wäh­rend des Schaf­fens­pro­zes­ses. Der mit Leich­tig­keit voll­führ­te Farb­auf­trag sowie die schein­bar mühe­los zusam­men­ge­füg­ten Leis­ten ver­lei­hen sei­nen Wer­ken etwas Pro­zess­haf­tes, fast etwas Unvollendetes.

Auch wenn drei­di­men­sio­na­le Arbei­ten sein Haupt­werk aus­ma­chen, so ist und bleibt Frin­trop ein Maler, für den das Zeich­nen geo­me­tri­scher For­men und die Ver­wen­dung sug­ges­ti­ver Far­ben eine wich­ti­ge Rol­le spie­len. Es ent­ste­hen linea­re und flä­chi­ge Struk­tu­ren im Raum. Und die Bewe­gung der inein­an­der ver­schach­tel­ten For­men inner­halb klar defi­nier­ter Raum­ge­bil­de wird durch ange­deu­te­te Ver­schie­bun­gen visua­li­siert. Frin­trop betreibt also eine Male­rei, die sich mit den zwei Dimen­sio­nen der Flä­che eines Bild­trä­gers nicht zufrie­den gibt und sich des­we­gen immer mehr von der Lein­wand löst, um die drit­te Dimen­si­on, d. h. den rea­len Raum zu erobern.

Gérard Good­row, Düs­sel­dorf 2011

www.max-frintrop.de

 

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