Eröffnung und erste Lesung am 13.03. um 18 Uhr
Öffnungszeiten
13.03. bis 10.04.2025
Aufsichtszeiten: jeden Mittwoch 17-19 Uhr

„Ein Blick in Frau Spie­gels kreis­run­den Kopf, den sie zur Begrü­ßung ein Stück nach unten nei­gen muss­te, ver­riet Ele­fant­chen etwas ihr zuvor Unbe­kann­tes. Denn was sie sah, war sie selbst! Noch nie hat­te sich Ele­fant­chen wirk­lich sel­ber gese­hen. Sie wuss­te, dass sie ein Ele­fant war, weil sie einen Rüs­sel hat­te, den sie beim Spie­len in den Schlamm­bä­dern dazu benut­zen konn­te, das Was­ser erst lang­sam auf­zu­sau­gen, um es dann blitz­ar­tig schnell wie­der quer um sich her­um zu sprü­hen. Dar­an hat­te Ele­fant­chen immer am meis­ten Spaß. Sie wuss­te auch, dass sie kei­ne Stoß­zäh­ne hat­te, da sie anders als ihrer Mut­ter, kei­ne schwe­ren Din­ge damit tra­gen konn­te. Und sie wuss­te auch, dass sie klein war, zumin­dest im Ver­gleich zu den ande­ren, älte­ren Ele­fan­ten­kin­dern. Den­noch war es das ers­te Mal, dass sich Ele­fant­chen ein ech­tes Bild von ihr sel­ber machen konn­te. Sie sah ihr Gesicht, ihre Ohren, ihren Ober­kör­per, ihre Bein­chen, ihre Füße […]“

 

- aus „Frau Spie­gel“ (in Ele­fant­chen, 2025)

 

In „Ele­fant­chen“ erzählt Kad­ji Eli­sa­beth die Geschich­te einer jun­gen Ele­fan­tin und ihrer ent­de­ckungs­rei­chen Rei­se, in der die Prot­ago­nis­tin Vie­les zum ers­ten Mal erlebt. Die Aus­stel­lung basiert auf dem gleich­na­mi­gen Kin­der­buch, wel­ches die Künst­le­rin und Autorin neben ori­gi­na­len Zeich­nun­gen und instal­la­ti­ven Momen­ten im März 2025 in der Bau­stel­le Schau­stel­le Essen zum ers­ten Mal zeigt. Zugleich bie­tet der Raum eine Mög­lich­keit, in die Erzäh­lung ein­zu­tau­chen und ver­weist auf auto­bio­gra­fi­sche Hin­ter­grün­de, die Ent­ste­hungs­ge­schich­te und ihre Arbeit mit Objekten/ plas­ti­schen Ele­men­ten. Zur Eröff­nung lädt sie außer­dem zu einer Lesung der Geschich­te ein, zu der sowohl Kin­der als auch Erwach­se­ne will­kom­men sind.

Kad­ji Eli­sa­beth (*2001 in Valen­cia, Spa­ni­en) stu­diert seit dem Jahr 2021 an der Folk­wang Uni­ver­si­tät der Küns­te und ist der­zeit wohn­haft in Essen. Sie beschäf­tigt sich haupt­säch­lich mit Zeich­nung, Illus­tra­ti­on und gra­fi­scher Erzähl­kunst, als auch mit dem Medi­um Film. Inhalt­lich kur­sie­ren ihre Arbei­ten oft um The­men wie Her­kunft, Fami­lie und Kindheit.